Alle Farben hält die Natur auf dem Welterbe Zollverein bereit: grüne Farnwedel, gelbe Goldruten, roten Klatschmohn, blaue Holunderbeeren. Im Färbergarten Zollverein rund um das ehemalige Stellwerk wachsen 24 Färberpflanzen, aus deren Blüten, Blättern, Früchten, Wurzeln oder Rinden Farben gewonnen werden können. Traditionelle Färberpflanzen wie Waid, Krapp und Saflor kommen ebenso vor wie solche, die sich von selbst zwischen den stillgelegten Gleisen und auf den Halden angesiedelt haben, zum Beispiel Malve, Johanniskraut und Holunder.
Das Herstellen von Pflanzenfarben knüpft an handwerkliche Traditionen an, die Menschen aus allen Kulturkreisen schon seit Jahrtausenden beherrschen. Mit der Entwicklung der Kohlechemie Mitte des 19. Jahrhunderts wurden erstmalig synthetische Farben hergestellt und die Kunst der Farbherstellung aus Pflanzen geriet nahezu in Vergessenheit. Im Färbergarten Zollverein soll dieses Wissen wieder aufblühen. Das Ruhr Museum ist durch den Färbergarten ein Kooperationspartner der global agierenden Netzwerkinitiative sevengardens.