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Ein Blick zurück in die Zukunft

Gespräch mit Bärbel Bergerhoff-Wodopia

RAG-Stiftung unterstützt junge Menschen

Von dem Fördervolumen der RAG-Stiftung fließen jährlich zwei Drittel in Bildungsprojekte. Im Mittelpunkt dieser Projekte stehen chancenbenachteiligte junge Menschen. Im Gespräch erklärt Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Mitglied des Vorstands der RAG-Stiftung, warum hier nach wie vor hoher Handlungsbedarf besteht.

Frau Bergerhoff-Wodopia, die Halle 10 hier auf Zollverein ist jetzt eine Kreativwerkstatt für Jugendliche aus den umliegenden Stadtteilen. Welche Idee steckt dahinter?

Bergerhoff-Wodopia: Die Kreativwerkstatt in Halle 10 ist ein weiteres Projekt im Umfeld des Gesamtprogramms von „Glückauf Zukunft!“. Der Bergbau hat sich immer schon um Kinder und Jugendliche gekümmert. Über 100.000 junge Menschen sind beispielsweise über die Jahre hinweg zu Facharbeitern ausgebildet worden. In der Kreativwerkstatt sollen Kinder und Jugendliche, speziell aus dem Umfeld des Quartiers um Zollverein, jetzt die Möglichkeit haben, sich selbst auszuprobieren, ihre Talente zu entdecken und letztlich auch Zollverein selbst naher kennenzulernen.

Die Aktivitäten in Halle 10 sind Teil des neuen Programms von „Zollverein mittendrin“. Damit erfährt dieses Projekt eine Weiterentwicklung. Was gehört noch zu dieser Neuausrichtung?

Bergerhoff-Wodopia: „Zollverein mittendrin“ ist 2012 gestartet. Am Anfang standen die Bewohner der umliegenden Stadtteile im Mittelpunkt. Dabei ist beispielsweise ein tolles Buch entstanden. Mir geht es aber insbesondere um Angebote und die Förderung von Kindern und Jugendlichen. Wir wollen ihre Interessen bedienen, um sie zum Stammpublikum von Zollverein zu machen. Dabei setzen wir darauf, dass auch ihre Eltern angeregt werden, den Standort für Kultur und Freizeit zu nutzen.

Im Projekt „Förderturm der Ideen“ konnten Schüler Ideen zur Mitgestaltung ihres direkten Lebensumfeldes einreichen. Zuletzt wurde eine Gewinneridee in Duisburg umgesetzt. Sie planen jetzt eine Fortführung?

Bergerhoff-Wodopia: Ja, das Programm „Glückauf Zukunft!“ endet Ende 2018, das Projekt „Förderturm der Ideen“ aber werden wir weiterführen, weil es sehr erfolgreich war. Insgesamt ist dieses Schulprojekt sehr gut angekommen. Deshalb rufen wir noch einmal zu einem zweiten Ideenwettbewerb auf. Wichtigste Prämisse dabei ist: Die Projekte müssen umsetzbar sein, wie beispielsweise eine Streuobstwiese auf einer Halde in Ibbenbüren oder ein selbst leuchtender Radweg in Duisburg.

Unsere Region hat eine lange Migrationsgeschichte. Die RAG-Stiftung engagiert sich bereits seit drei Jahren für die Integration junger Geflüchteter. Wie ist die Resonanz?

Bergerhoff-Wodopia: In unsere Integrationsprojekte haben wir jährlich zwei Millionen Euro investiert. Vor allem das Erlernen der deutschen Sprache ist der Schlüssel zum Arbeitsmarkt und damit für Integration. Mir ist es daher wichtig, die Sprachkompetenz, speziell der 18- bis 25-jährigen jungen Männer und Frauen, zu fordern, um sie auf den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt vorzubereiten.

Früher war das Berufsziel klarer und die Karriere als Bergmann stand bei vielen Familien an erster Stelle. Heute ist das Berufsangebot groß, die Nachfrage nach Fachkräften wird steigen. Die Antwort von RAG-Stiftung und Evonik heißt „Matching 2020“. Was verbirgt sich dahinter?

Bergerhoff-Wodopia: In diesem Projekt finanzieren wir über die nächsten drei Jahre 1.500 Praktikumsplätze bei Evonik. Junge Menschen sollen auf diesem Weg künftige mögliche Berufsfelder erkunden. Oftmals haben sie keine Vorstellung, was sich mit den einzelnen Berufsfeldern, die bei Evonik angeboten werden, verbindet oder noch keine richtige Idee, was sie werden mochten. Mit „Matching 2020“ können sie das alles ausprobieren. Wichtig ist, dass die jungen Menschen später Spaß an ihrem Beruf haben und damit verbunden dann auch Erfolg.

Hier auf Zollverein ist die RAG-Stiftung maßgeblich dafür mitverantwortlich, dass die große Sonderausstellung „Das Zeitalter der Kohle“, die noch einige Wochen läuft, in der Größe realisiert werden konnte. Hat sich das Engagement aus Ihrer Sicht gelohnt?

Bergerhoff-Wodopia: Ja, sehr. Die Ausstellung ist unglaublich wichtig, weil sie zeigt, was die Kohle für die Region, für Deutschland und ganz Europa geleistet hat. In der Ausstellung kann man das hautnah erleben. Sie blickt zurück und ordnet die Bedeutung der Kohle nicht nur für unsere Region ein und passt sehr gut in das Programm „Glückauf Zukunft!“. Zudem zeigt sie auch die Verbindung zur Chemie, zum Beispiel in der großen Farbwand.

Ist das Ihr Lieblingsexponat in der Ausstellung?

Bergerhoff-Wodopia: Mein Lieblingsexponat ist der große Kohlebrocken. Aber danach kommt dann sofort die Farbwand (lacht). Ein Highlight ist natürlich auch der Gründungsvertrag der Montanunion – die Keimzelle der heutigen EU. Darauf können wir zurecht stolz sein.

Sie wollen auch in Zukunft Traditionsveranstaltungen mit Bergbaubezug fördern. Gibt es ein Projekt, das Ihnen mit Blick auf die Zukunft nach dem Kohleausstieg besonders am Herzen liegt?

Bergerhoff-Wodopia: Wir schauen gezielt in Richtung Zukunft. Das machen wir in erster Linie mit den genannten Bildungsprojekten, aber auch mit unseren Wissenschaftsprojekten, wie beispielsweise den Arbeiten am Forschungszentrum Nachbergbau an der Technischen Hochschule Georg Agricola in Bochum. Am Herzen liegt mir zudem die Erarbeitung von zwei

Rundgängen im Rahmen der Neuausrichtung des Deutschen Bergbau-Museums Bochum. Sie werden das Museum bei seiner Wiedereröffnung nicht wiedererkennen. Grundsätzlich gilt: Wir werden ab 2019 die Förderprojekte der RAG AG übernehmen. Da wird es keine Brüche geben. Tradition ist uns wichtig, denn ohne Herkunft gibt es keine Zukunft.

Das Gespräch führte Guido Schweiß-Gerwin.

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