Seit drei Jahren ist die sapor GmbH im Kammgebäude auf der weißen Seite der Kokerei Zollverein zuhause. Als Hersteller von Seifenspendern für feste Bio-Seife steht das Unternehmen für Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit. „Das sapor-Prinzip beruht auf der Verwendung von fester Seife. Diese wird mittels eines Spenders bei der Dosierung in Seifenpulver geraspelt, so dass eine hygienische Entnahme in Einzelportionen möglich ist“, erklärte sapor-Geschäftsführerin Constanze Schweizer das Prinzip, das viele noch aus der eigenen Schulzeit kennen. Der Geschäftsbereich entstand ursprünglich 1947 bei der August Belz Apparatebau GmbH in Friedrichshafen. Constanze Schweizer hatte bereits umfangreiche Erfahrungen als Geschäftsführerin mehrerer Unternehmen der Ophardt Hygiene-TechnikUnternehmensgruppe gesammelt, als die Wirtschaftsjuristin 2011 sapor kaufte. Zunächst war das Start-up im TripleZ ansässig, 2016 folgte der Umzug ins Kammgebäude. Eine grüne Ausrichtung hatte sie dabei von Anfang an im Blick.
Spender aus Pflanzenfasern
„Fast jedes größere Unternehmen beschäftigt sich heute mit Plänen für ein eigenes Umweltmanagementsystem. Nur wenige denken aber daran, dass gerade die Umstellung von konservativen Waschräumen einen großen positiven und nachhaltigen Aspekt für die Umwelt bewirken kann“, gab Constanze Schweizer zu bedenken und zeigte Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) das greenline Bio-Waschraumkonzept von sapor. „Der Spender riecht nach Heu“, stellte die Ministerin erstaunt fest. Und das hat einen guten Grund: Während der Großteil der Seifenspender im Markt aus erdölbasierten Kunststoffen hergestellt wird, besteht der gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für den Spender ausgewählte sapor Bio-Kunststoff zu 75 Prozent aus Grasfasern. „Die verwendeten Pflanzenfasern sind in unserem eigenen Kreislauf komplett recycelbar. Und auch unsere zertifizierte Bio-Seife ohne Duft-, Parfüm- und gänzlich ohne Konservierungsstoffe ist zu 100 Prozent biologisch abbaubar“, beschrieb die Gründerin die Innovation. Bei der Präsentation vor Ort mit dabei war auch Hermann Ophardt, der in den 1960er-Jahren den Dosierspender erfand, der heute in jeder Klinik und jeder Arztpraxis zum Inventar gehört.
Nachhaltige Technologien
Auf Interesse stieß bei der Ministerin auch eine schwarze, palmölfreie Bio-Seife in Kohleoptik. Die Kohle zum Händewaschen produziert weißen Schaum und zählt zu den Verkaufsschlagern der Saponeria. Angeboten wird sie wie viele andere Seifen und Produkte im kleinen sapor Ladenlokal im Kammgebäude.
Text: Heike Reinhold