Barcelona./ Essen. Der Zollverein Park, die Freianlagen des UNESCO-Welterbe Zollverein, ist im Rahmen der European Prize for Urban Public Space – Preisverleihung in Barcelona ausgezeichnet worden.
Zuvor waren aus 279 Einsendungen mit Maßnahmen und Leistungen zur Optimierung des öffentlichen Raums aus 32 Ländern 25 Finalisten auserwählt worden. Am Mittwoch, 20. Juni wurden in Barcelona beim Centre de Cultura Contemporània der Erste Preis und fünf Auszeichnungen vergeben. Sebastian Scholz, Projektverantwortlicher für Standortentwicklung bei der Stiftung Zollverein, nahm gemeinsam mit Vertretern Sascha Wienecke und Thomas Dietrich der Planergruppe Oberhausen, die mit der Realisation des Parks betraut sind, die Auszeichnung in Empfang. „Wir sind sehr stolz, dass der Zollverein Park und somit die hervorragende Arbeit der Planergruppe Oberhausen diese außerordentliche internationale Würdigung erfährt.“, so Scholz.
In der Projektvorstellung heißt es: „Nach zwei Jahrzehnten Arbeit ist die alte Zeche, die Ende des 20. Jahrhunderts geschlossen und später zum UNESCO-Welterbe erklärt wurde, heute ein großer Park, der industrielle Archäologie, grüne Landschaften, Freizeit- und Kultureinrichtungen kombiniert.“
In ihrer Würdigung hoben die Juroren hervor, dass es sehr beeindruckend sei, dass Zollverein nicht einfach abgerissen worden sei, sondern in 20 Jahren einen erfolgreichen Wandel durchlaufen habe. Der Park sei darüber hinaus nicht nur eine Attraktion für Touristen und Besucher, sondern werde besonders von direkten Anwohnern und Nachbarn intensiv und gerne genutzt. Juror Peter Cachola, vom deutschen Architektur Museum in Frankfurt sagte über das Projekt: „Wir haben als Jury lange gewartet, dass der Zollverein Park sich bewirbt. Nachdem die Planergruppe Oberhausen 13 Jahre an dem Park gearbeitet hat, ist es nun endlich soweit das Projekt auszuzeichnen. Ein Beispiel mit Weltklasse, wie man industrielle Ruinen zu einem großflächigen, öffentlichen Raum transformieren kann.“
Die besondere Verbindung von Natur und Industriearchitektur wird seit 2006 kontinuierlich im Zollverein Park gepflegt und weiterentwickelt. Der Park ist nicht nur Lebensraum für viele Pflanzen- und Tierarten, sondern auch ein attraktives Freizeit- und Naherholungsgebiet. 2014 wurde der Park zum beliebtesten Ziel im Emscher Landschaftspark gewählt. Früher wurde hier das taube Gestein als Abfallprodukt der Kohleförderung gelagert. Für ihre Konzeption und Gestaltung des Zollverein Parks wurde die Planergruppe Oberhausen bereits 2015 in Österreich mit dem 2. Preis des „European Award for Ecological Gardening“ ausgezeichnet.
Der European Price of Urban Public Space wird alle zwei Jahre vergeben. Die Auszeichnung würdigt Maßnahmen und architektonische wie städteplanerische Leistungen zur Optimierung des öffentlichen Raums. Der Preis wird vom Centre de Cultura Contemporània de Barcelona organisiert und mit sechs weiteren europäischen Architektur-Institutionen vergeben. Der Preis ist undotiert.
Den Ersten Platz belegte 2018 Albanien: Der zentrale Platz in der Hauptstadt Tirana wurde ausgezeichnet. Der Platz ist renoviert worden und wird heute von bunten Steinen geziert, die aus unterschiedlichen Teilen des Landes kommen.
Ein Video von der Preisverleihung ist online zu sehen: Ab Minute 39 kommt der Beitrag über Zollverein: https://vimeo.com/276252026
Übrigens: Der Zollverein Park ist für einen weiteren Preis nominiert: http://landezine-award.com/zollverein-park/
Unter dem folgenden Link kann jeder abstimmen: http://landezine-award.com/