Essen. Kohle, Erz und Sand können nicht sprechen – und doch verraten sie vieles über die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung einer Region. Was sie konkret über das Ruhrgebiet erzählen, vermittelt die neue Infostation „GeoPark Ruhrgebiet“ auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein. Mithilfe von ausdrucksstarken Bildern, Animationen, 3D-Visualisierungen, Karten und Schnittdarstellungen werfen Besucherinnen und Besucher einen Blick unter die Erdoberfläche der Region. Die Infostation wurde am Sonntag, 1. Juni 2025, im Besucherzentrum Ruhr eröffnet.
Unter dem Motto „Erdgeschichte erleben – unsere Region verstehen“ erhält die aus zwei Teilen bestehende Infostation „GeoPark Ruhrgebiet“ eine Präsentationsfläche im Besucherzentrum Ruhr auf der 24-Meter-Ebene der Kohlenwäsche. In direkter Nähe zum eindrucksvollen Kohleblock im Eingangsbereich rückt der erste Teil der Infostation die Steinkohlen-Lagerstätte und ihre grundlegende Bedeutung für das Ruhrgebiet in den Mittelpunkt. Der zweite Teil nimmt Betrachterinnen und Betrachter in knapp sieben Minuten entlang verschiedener Themenrouten mit auf eine beeindruckende Filmreise durch das Rohstoffland Ruhrgebiet. „Die vorhandenen Bodenschätze bilden das Fundament der regionalen Wirtschafts-, Kultur- und Sozialgeschichte. Die neue Infostation des GeoParks auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein bündelt das geologische Erbe – an einem Ort, der maßgeblich von den Rohstoffen profitiert und damit eine Industriegeschichte der Superlative geschrieben hat“, sagt Prof. Heinrich Theodor Grütter, Vorstandsmitglied der Stiftung Zollverein und Direktor des Ruhr Museums.
Der „GeoPark Ruhrgebiet“ ist einer von 19 zertifizierten Nationalen Geoparks in Deutschland. Er ist der einzige GeoPark in einem industriellen Ballungsraum und umfasst zusätzlich ländliche Gebiete vom Gebirge bis ins Flachland. Nicht nur der Schutz und Erhalt, sondern auch die Vermittlung von Gebieten mit einem besonderen geologischen Erbe gehören zu den Zielen von Geoparks. Steinbrüche, Höhlen, Felsformationen: An zahlreichen Orten, sogenannten Geotopen, offenbaren sich rund 400 Millionen Jahre Erdgeschichte. Garrelt Duin, Regionaldirektor des Regionalverbands Ruhr (RVR), betont: „Mit seinem abwechslungsreichen Angebot und hoher fachlicher Kompetenz schafft der GeoPark ein Bewusstsein für die Bedeutung der Geologie in Politik, Wirtschaft und Verwaltung, aber auch in der breiten Öffentlichkeit. Dass der GeoPark nun auch auf dem touristisch stark besuchten UNESCO-Welterbe Zollverein vertreten ist, sorgt dafür, die Relevanz unseres geologischen Erbes weiterzutragen.“
Veranstalter: Nationaler Geopark, Geopark Ruhrgebiet, Stiftung Zollverein
Projektförderer: Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, Gesellschaft der Freunde und Förderer der Stiftung Zollverein
Kooperationspartner: Ruhr Museum
Träger des Geopark Ruhrgebiet e.V. sowie der Stiftung Zollverein: Regionalverband Ruhr (RVR), Geologischer Dienst NRW, Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), Landschaftsverband Rheinland (LVR), Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen sowie die Stadt Essen
Über den GeoPark Ruhrgebiet e.V.
Gegründet wurde der GeoPark Ruhrgebiet e.V. im Jahr 2004 vom Geologischen Dienst NRW und dem Regionalverband Ruhr (zu der Zeit Kommunalverband Ruhrgebiet) auf Grundlage der vom Bund-Länderausschuss Bodenforschung beschlossenen Richtlinien „Nationale Geoparks in Deutschland“. Im Jahr 2006 wurde er erstmalig als Nationaler Geopark zertifiziert. Zu dem Netzwerk zählen vielfältige Akteure, dazu gehören Hochschulen, Museen und Kommunen genauso wie Naturschutzorganisationen und Bergbautraditionsvereine. Aufgabe des GeoParks Ruhrgebiet e.V. ist das Bewahren, der Schutz und die Vermittlung des geologischen und montanhistorischen Erbes des Ruhrgebiets. Informationen zu Geotopen, GeoPfaden, GeoRouten, Publikationen sowie Veranstaltungen im GeoPark Ruhrgebiet unter www.geopark.ruhr.